Dichter der Glaubenslehre

Dichter der Alevitischens Glaubenslehre:

  • Seyyid Imadeddin Nesimi (14. Jhd.)
  • Yemini (15. Jhd.)
  • Fuzuli (16. Jhd.)
  • Virani (16. Jhd.)
  • Şah Hatayi (16. Jhd.)
  • Pir Sultan Abdal (16. Jhd.)
  • Kul Himmet (16. Jhd.)
  • Yunus Emre (13. Jhd.)
Die 7 großen Dichter

Die sieben großen Dichter (türk. 7 ulu ozanlar)

Die sogenannten 7 Großen Dichter: Seyyid Nesîmî, Fuzulî, Şah Hatayî, Pir Sultan Abdal, Kul Himmet, Viranî und Yemînî spielen in der alevitisch-bektaschitischen Poesietradition eine fundamentale Rolle bezüglich der religiösen Auffassung im Alevitentum. Es ist nicht bekannt, wann und wer diese sieben als die wichtigsten Dichter des Alevitentums auswählte, aber sie haben sich in der Liturgie fest verankert. Die sieben großen Dichter gelten somit als Vermittler, die mit ihren Gedichten seit Generationen Alevitinnen und Aleviten den Weg zur menschlichen Vervollkommnung aufzeigten. Die Zahl 7 ist zudem ein Synonym für die Vielheit und Unermesslichkeit: Damit versinnbildlichen die 7 großen Dichter ein Teil des Ganzen; sie stehen stellvertretend für alle alevitisch-bektaschitischen Dichterinnen und Dichter, die mit ihren Werken das Wissen über das Alevitentum über Jahrhunderte hinweg bis zum heutigen Tag an uns weitergetragen haben. Im Folgenden sollen sie kurz vorgestellt werden:

Seyyid Nesîmî

Seyyid Nesîmî wird in den Quellen als Seyyid Imadüddin Nesimi erwähnt. In den Quellen steht geschrieben, dass sein richtiger Name Ali ist. Seyyid Nesîmî (14. Jahrhundert) war ein Mystiker aus dem heutigen Aserbaidschan, der dem Orden der Hurûfiyye angehörte. Der Terminus „Hurûf" ist arabisch und ist der Plural von „Harf" und trägt somit die Bedeutung „Buchstaben" bzw. die Gnosis der Buchstabenbildung. Die Hurûfiyye, gegründet von Fazlullah Astarabadi (1339 - 1394), war von klaren schiitischen Elementen gekennzeichnet, in denen Imam Ali und den zwölf Imamen eine überragende Heiligkeit zugesprochen wurde. Nesîmî beschritt einen Ordenspfad, in der Buchstabensymbolik eine außerordentlich große Rolle spielte. Demnach besteht bzw. gründet alles Sein auf göttliche Buchstaben, die sich in vollkommenster Weise im Menschen manifestieren. Seyyid Nesimis Vater Ataullâh unterrichtete im Sultaniye von Herat und in der Ihlasiye-Loge. Nach dessen Tod übernahm und Nesîmî seinen Platz ein. Weiterhin hatte Nesîmî einen Bruder namens Şâh Handân, umgangssprachlich als Şahanda bekannt. Dieser warnte Nesîmî davor, "das Geheimnis preiszugeben", das später Nesimi zum Verhängnis wurde und zu seiner Verurteilung führte. In den Werken des Nesîmî tritt die Liebe zur Prophetenfamilie der Ehl-i Beyt in den Vordergrund. Die Tatsache, dass Nesîmî in seinen Werken die Einheit allen Seins mit dem Göttlichen genannt "Vadet-i Vücut" ausdruckte und die Botschaft der Gedichte von immer mehr Menschen aus dem Volk angenommen wurden, störte die orthodoxen islamischen Gelehrten, die den damaligen Herrschern nahe standen. Aus diesem Grund wurde er von islamischen Pharisäern aufgrund einer Fetwa zur Exekution verurteilt. So wurde er 1418 in Aleppo (heutiges Syrien) bei lebendigem Leibe gehäutet und bestialisch exekutiert. Es ist bekannt, dass Nesîmî einen arabischen, persischen und türkischen Diwan geschrieben hat. Darüber hinaus gibt es eine Prosaarbeit, die Nesîmî zugeschrieben wird und Mukaddimetü'l-Hakâyık heißt.